Kategorien
Projekt Verein

Ostern und die Hotline

Liebe Mitglieder, Freunde, Interessenten,
wie immer sind wir auch über die Feiertage erreichbar. Gleichzeitig bitten wir um Kenntnisnahme unserer allgemeinen Regeln: Am Wochenende und an Feiertagen sind die Termine nur für Notfälle (also akute Probleme) möglich.

Hierzu gehört es nicht, wenn die Kinder seit Jahren weg sind oder ähnliches. In solchen Fällen bitten wir den Termin auf unter die Woche zu verlegen.

Gleichzeitig bitten wir die Termine durch Unterlagen (Beschlüsse, Gutachten usw.) vorzubereiten. Nur so ist eine konkrete Beratung und Hilfe möglich.

Alle anderen können gerne unser Forum für Rat und Tat nutzen.

Unsere Hotline lebt von der Rücksichtnahme aller.

Die allgemeinen Regeln gelten insoweit fort.

Wir wünschen frohe und besinnliche Feiertage.

Kategorien
Verein

48. Erfolg: Umgangsausschluss abgewendet – auch durch Hinweise auf Manipulation des Kindes

Das Oberlandesgericht in Düsseldorf hat mit seiner Entscheidung die Beschwerde des Jugendamtes Ratingen gegen eine Anordnung von begleitetem Umgang abgewiesen. Dies gilt vorallem auch, weil Hinweise auf induzierten Willen (=Manipulation) vorliegen:

Es lässt sich bereits nicht feststellen, ob die Thematisierung des Problems aus eigenem Antrieb des Kindes erfolgte oder, wie der Hinweis auf die Äußerung ihrer Mama als plausibel erscheinen lässt, auf Wunsch der Kindesmutter.

OLG Düsseldorf, II-7 UF 145/23

Und weiter umso deutlicher:

Im Ergebnis geht der Senat davon aus, dass Leonie nicht durch die begleiteten Umgänge belastet wird, sondern allenfalls durch das Hervorrufen von Ängsten bei dem Kind durch die Kindesmutter, wenn diese den Kindesvater als Bösewicht bezeichnet.

OLG Düsseldorf, II-7 UF 145/23

Folgerichtig muss zumindest begleiteter Umgang stattfinden.

Nach den dargelegten hohen Hürden, die aufgrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtshofs an einen vollständigen Um-gangsausschluss gestellt werden, kommt ein solcher aber vorliegend (selbst bei massiven Vorwürfen, Anm. Ass. iur Langhans) derzeit nicht in Betracht.

OLG Düsseldorf, II-7 UF 145/23

Traurig ist es freilich, dass es eineinhalb Jahre Kampf und Argumentation bedeutet hat, um Induzierung zumindest incident einzuführen.

Danke auch M.Sc. Psych. Mirjam Naudszus für ihre Arbeit auch bei der beweisbaren Aufzeigung der Manipulationen.

Kategorien
Meinung Verein

Rede Michael Langhans aus Anlass der Jahreshauptversammlung 2024

Am 23.03.2024 fand nach der offenen Beratung ab 17 Uhr unsere Jahreshauptversammlung in Frankfurt am Main-Rödelheim statt.

Die Rede des Vorsitzenden in Wort und Bild könnt Ihr hier nachlesen/-sehen:

Liebe Freunde, Mitglieder und Betroffene,
eigentlich will ich gar kein Vereinsvorsitzender mehr sein und ich mag auch kein Jurist mehr sein. Ich mag vor allem auch kein Kinderschützer sein, denn eigentlich geht mich das alles nichts an. So zumindest kommt es einem vor, wenn man das Desinteresse der Justiz im Verfahren an den Menschen sieht.
Ich möchte nicht andere belehren, alles besser wissen und Verfahren führen.
Eigentlich möchte ich nur einfach helfen, als Mensch, wenn möglich.
Männern, Frauen, Kindern, Familien.
Wir alle wollen doch nur anderen helfen, Menschen sollten so sein. Wir wollen doch, dass alle in Freude zusammenleben und sich nicht am Leid des anderen ergötzen. Wir wollen doch nicht den Hass und die Verzweiflung des anderen auf dieser juristischen Welt, in der doch gerade Raum für jedermann sein muss. Unsere Welt ist so reich an Freude, dieses Land so reich an Menschen, an Ideen, an Leben.
Ein Leben, das so schön und so frei sein könnte.
Und doch haben wir im Familienrecht diesen Weg, diesen Blick verloren. Die Seele der Juristen, jungen Amtsmitarbeiter, Richter scheint vergiftet. Das Menschliche scheint weggeschlossen hinter Hass, hinter Wegnahme, hinter Manipulation, hinter Gutachten, hinter Lügen in einer Justiz außer Rand und Band.
Wir haben unsere eigene Art der Geschwindigkeit entwickelt, um mit diesen Verfahren umzugehen, manchmal damit es schnell vorbeigeht, manchmal die Verzögerung ignorierend als wäre sie nicht da.
Aber uns selbst haben wir in diesen Verfahren stumm gemacht.
Unsere Fähigkeiten als Eltern und Menschen nicht nutzen zu dürfen hat uns zynisch gemacht.
Wir nennen dasjenige Recht, was mit Gerechtigkeit nichts zu tun hat. Wir sprechen das im Namen des Volkes aus, was am Willen des Volkes vorbei geht, was am Mensch vorbeigeht und am Kind.
Wir denken eigentlich viel zu sehr nach und fühlen doch viel zu wenig. Wir brauchen keine KI, die dem Richter die Arbeit abnimmt oder dem Sachverständigen sagt, wie er sein Gutachten zu schreiben hat. Denn was wir brauchen ist Menschlichkeit, einen Reset back to the roots.
Mit all diesen Qualitäten, nur mit diesen Qualitäten kann Leben lebenswert sein. Wenn es nicht so sein darf, dann ist das Leben verloren.
Das Internet hat uns alle zusammengebracht, hier und heute, seit zwei Jahren ungefähr. Vieles hat sich entwickelt, und doch sind wir am Anfang einer Geschichte, die wir gemeinsam schreiben, für uns, für Euch, für die Menschen. Wir träumen zusammen einen Traum von einer besseren Zukunft, und wenn wir aufwachen, arbeiten wir daran, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr.
Die Natur dieses Wissenskolosses, der auf uns alle zurollt, hat dazu geführt, dass wir alle vereint sind in einem Wissen, das denjenigen fehlt, die die Verfahren führen. Es ist beschämend, und doch traurige Realität.
Selbst heute, wo tausende, zehntausende von Menschen meine Videos, unsere Vereinswebseite, Initiativen, Ideen, Gedanken und unsere Erfolge nachlesen, nachhören können, gibt es weitere Millionen verzweifelter Menschen. Eine Sisyphosarbeit, der wir unser Schaffen gewidmet haben, und doch am Ende des Tages rollt nicht jeder Fels den Berg hinunter.
Doch jeden Fall, den wir lösen, lässt doch 20, 50, 100te andere Familien zurück, ohne eine Lösung, weil sie uns nicht erreichen, weil die Menschen sich nicht wehren können oder wollen.
Alle sind Opfer des Systems, eingesperrt in dieser juristischen Folter, die wir alle, insbesondere die Fachleute, als gegeben hinnehmen und nicht bekämpfen.
An alle diejenigen, die uns hören, ich sage „verzweifelt nicht“, denn hier ist Hoffnung. Wir geben Hoffnung. Wir sind die Hoffnung.
Jedes Kind, das nach Hause kommt, gibt euch Hoffnung, denn es ist möglich. Jedes Kind, das eine weitere Chance bekommt, jede Familie, die wieder Familie sein darf, beweist dass es möglich ist das unmögliche zu erreichen.
Der Hass aber, der in den Verfahren steckt, wird vergehen – genauso wie Diktatoren, Jugendamtsmitarbeiter und Juristen irgendwann sterben werden, wie jeder Mensch sterben wird.
Was bleibt, ist die Macht der Stimme, der Gedanken, der Gefühle und nicht zuletzt die Macht der Demokratie: Von den Menschen genommen, die dann zurückkehrt zu den Menschen wie Kinder aus Heimen in ihre Familien.
Und solange Menschen sterblich sind, wir alle sterblich sind, kann die Freiheit und unsere Idee eines Landes, das die Menschenrechte aktiv verteidigt nie vergehen.
Freunde, Mitglieder, Eltern, Verzweifelte, ich rufe Euch zu:
„Gebt niemals auf“.
Denn: Wir leben. Und solange wir leben, ist dort Hoffnung.
Der ein oder andere von euch mag als Kanonenfutter des Rechtsstaates gelten, aber der Staat ist nur ein Konzept, kein Gefühl. Eingeschränkt ist er durch die Idee in unserem Kopf und durch die Gefühle in unserem Herzen.
Im Namen der Demokratie, lasst uns diese Macht nutzen, gemeinsam.
Was macht unsere Arbeit so besonders? Ich möchte das mit den Worten von Rosa Luxemburg zusammenfassen: „Man kann die Menschen nur richtig verstehen, wenn man sie liebt.“ Und man kann ihnen nur dann helfen, wenn man sie versteht.
Ich sehe trotz unserer Erfolge, trotz unserer Bemühungen auch unter uns Versplitterungen, auch hier im Verein, aber vorallem in der Community, wo sich jeder selbst der nächste ist und wo man anderen nicht die Butter am Brot gönnt.
Menschen, die unsere Arbeit hintergehen, verzweifelte Mütter falsch beraten und ihnen die Hoffnung zu nehmen versuchen, ohne die alles keinen Sinn hat: Ich rufe Euch zu: „Haltet ein!“ Menschen, die sich manipulieren lassen oder manipuliert werden und sich zu falschen Entscheidungen hintreiben lassen: Ich rufe Euch zu: „Haltet ein!“
Menschen, die Hilfe zusagen und dann die Zusage zurückziehen, ich rufe Euch zu: „Haltet ein!“
Lasst uns zusammenstehen und gemeinsam kämpfen, Seite an Seite, um diese in Schieflage geratene Welt zu befreien, fernab von Barrieren wie Geschlecht, Rasse, Religion.
Was wir vermeiden müssen, ist dieser Neid, der Hass, die Intoleranz.
Lasst uns stattdessen eine Welt gemeinsam bilden, in der sich der Rechtsstaat fortentwickelt und am Menschen orientiert – und nicht der Mensch sich am Rechtsstaat orientiert.
Lasst uns alle vereinen unter dem Zeichen unseres Vereins, unserem Engel, der sich vor euch stellt oder hinter euch, der euch an die Hand nimmt und der euch leitet.
Wir alle sind der Verein, und jedermann ist dessen Diener.
Wir, die wir helfen, sind nur Werkzeuge. Werkzeuge, damit das, was das Naturrecht ist, Familien wieder in Ruhe existieren dürfen.
In diesem Jahr haben wir viel erreicht und doch deutlich gemacht, wie wenig, wie langsam, wie ineffizient sich dieses Land verbessern möchte. Der Geist ist also willig, aber der Justizkörper ist schwach.
Ihr, die ihr heute da seid oder die ihr diese Rede im Internet verfolgt oder später den Stream anschaut: Gebt nicht nach!
Investiert eure Zeit und Hoffnung in uns, damit wir gemeinsam für euch etwas erreichen können.
Wir werden in diesem Jahr weiter an unserem Experten-Netzwerk ausbauen, das immer mehr Früchte trägt.
Manipulation, ein unbesprochenes und immer wieder ein Problem wird dieses Jahr einer unsere Arbeitsschwerpunkte. Es ist ein vorkommendes Konstrukt, unbearbeitet, auch im psychologischen Gebiet von den Juristen negiert und nur als Wort verwendet.
Psychiatrische Diagnosen fern jeglichen Tatbestandmerkmals ohne Amtsermittlung: Das muss aufhören.
Neue Techniken, vom Polygraphen über KIMISS, Kinderbezogene Gutachten über Profiling, all das kann dazu führen, dass wir eine neue Perspektive schaffen, neue Chancen und Möglichkeiten.
Und manchmal ist gerade diese neue Perspektive das, was wir alle benötigen, um zu sehen, was wir jahrelang hätten sehen müssen und doch nie gesehen haben.
Lasst uns zusammenstehen, vereint und kämpfen für eine Welt, wie sie unsere Kinder vorfinden müssen.
Eine Welt, wie sie alle Kinder haben müssten, würden die Menschen hierin nicht so oft versagen.
Lasst uns zusammenstehen und uns nicht auseinanderdividieren.
Das können diejenigen am besten, die nicht wollen, dass wir gemeinsam eine noch bessere Welt schaffen auf Basis von Grund- und Menschenrechten.
Ich bedanke mich bei euch für euer Vertrauen, das ihr in unsere Arbeit setzt.
Vor allem natürlich wie immer bei Sebastiano, der viel von meinem Frust abbekommt, aber auch bei denen, die mir den Rücken freihalten: Danke Julia.
Ich bedanke mich bei denen, die ihre Zeit in den Vereinen stecken, wie John oder Ron: Wunderbare Menschen, die auf Zuruf sofort handeln, ohne nachzudenken.
Deren Beispiel soll ein Flügel für jeden von uns sein, der uns durch diese dunklen Zeiten führt.
Frankfurt, 23.03.2024

Rede von Michael Langhans aus Anlass der Jahreshauptversammlung
Kategorien
Projekt Verein

Psychologische Beratung buchbar

Ab sofort sind Dienstag und Donnerstag 10-12 Uhr psychologische Beratungen bei M.Sc. Psych. Naudszus buchbar.

Aus Gründen der Fairness und um Leerbuchungen zu vermeiden müssen wir eine Gebühr von 10 € je halbe Std. berechnen. Diese muss nicht vorab bezahlt werden. Aufgrund der hohen Buchungen die nicht wahrgenommen werden können wir leider keine Buchung vor free anbieten.

Die folgenden Themen sind für die psychologische Beratung geeignet:

Themen der psychologischen Gespräche:

1. Manipulation von Kindern erkennen und hiergegen vorgehen         

  • Welche Möglichkeiten gibt es, Manipulationen zu erkennen?
  • Wie bringe ich dies in das gerichtliche Verfahren ein?
  • Welche Kriterien für Manipulation gibt es?

2. Psychologische Gutachten

  • Welche Aspekte werden abgeklärt in Gutachten
  • Wie lasse ich mich ein zu bestimmten Aspekten
  • Kann ich mich gegen ein Gutachten wehren und wenn ja wie

3. Allgemeine psychologische Themen

Die Themen helfen zur Vorbereitung auf Gespräche mit Jugendamt und Amtsgericht, dienen aber vorallem dem besseren Verständnis der Familiendynamik und der Vermeidung von Verfahren.

Mehr Infos auch unter Manipulation-aufdecken.de

Kategorien
Verein

Einladung zur Jahreshauptversammlung 2024

EINLADUNG ZUR JAHESHAUPTVERSAMMLUNG 2024

Liebe Mitglieder,

ich lade Euch/Sie zu unserer Jahreshauptversammlung

am 23.03.2023 ab 17 Uhr

in die Fuchstanzstr. 120 in Frankfurt am Main ein.

Tagesordnungspunkte:

1. Rede des Vorstandes zu aktuellen Entwicklungen des Sorgerechts in Deutschland

2. Rechenschaftsbericht des Vorstandes

3. Rückblick auf die bisherigen Arbeiten

4. Ausblick auf die künftigen Arbeiten

6. Fortbildungen für Vereinsmitglieder zur Förderung des Vereinszwecks

7. Seminare des Vereins zur Förderung des Vereinszwecks und zur Fortbildung

8. Wahl von Beiräten des Vereins

Wünsche und Anträge von Mitgliedern können gem. unserer Satzung berücksichtigt werden,wenn diese bis zum 16.03.2024 per eMail eingehen.

Bitte meldet euch hier zur JHV an, auch wer ab 19 Uhr mit zum Essen ins Apulia kommen möchte, damit wir planen können. Wie gehabt findet vorher offene Beratung statt.

Die Veranstaltung wird per Zoom gestreamt.

Michael Langhans

Die Ladung zum Download samt Zoomlink findet sich im Forum -> Mitgliederbereich.

Kategorien
Verein

Erstes Feedback Stammtische

Gestern, am 26.02.2024, fand unser erster Online-Stammtisch statt. Der Besuch war noch ausbaufähig, wir konnten aber immerhin die Features testen und einige Fehlerquellen abstellen.

Ab dem nächsten Stammtisch, den 11.03.2024 (hier unverbindlich buchen) wird es keine Warteschlange mehr geben.

Angedacht ist zudem, dass um 19 Uhr jeweils ein 15 minütiges Kurzreferat gehalten wird. Themen sollten sich im Bereich des Vereinsengagements bewegen, können von Fallvorstellung, politischen, rechtlichen und psychologischen Entwicklungen hin zu Aktionsideen und mehr gehen. Interessenten wenden sich am Besten im Forum an den Chat-Beitrag, in dem auch am Besten Wünsche und mehr diskutiert werden.

Kategorien
Presse

Freispruch für Andrea S. – Vorwurf der Aktenmanipulation war keine üble Nachrede

Am Montag, 19.02.2024, konnte auch dank der Unterstützung zahlreicher fachkundiger Prozessbeobachter ein Freispruch für Andrea S. vor dem Landgericht München I erreicht werden.
Das Urteil erster Instanz hatte noch auf eine Geldstrafe von 20 Tagessätzen gelautet. Vorgeworfen wurde der Mutter eines ihr entzogenen Sohnes, dass diese in einem Schreiben das folgende behauptet habe:
 

„Das Familiengericht, vor allem Frau S., hätten die Gerichtsakten in diesem Verfahren manipuliert und die o.g. Dienstaufsichtsbeschwerde sowie weitere wichtige Schreiben nicht zur Akte gegeben. Die Richterinnen R. und S. u. a. durch entsprechende Aktenbeeinflussungen ihr ihre Grundrechte gemeinschaftlich genommen haben, u. a. das auf rein rechtsstaatliches, korrektes Gerichtsverfahren“.
 

Diese Behauptung (betreffend das Amtsgericht München) solle nicht nachweislich wahr sein.
 

Nach einer hart erkämpften Beweisaufnahme kam das Landgericht auch auf Antrag der Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis, dass ein strafbares Verhalten der Andrea S. nicht vorgelegen hat. Sie konnte sich auf diverse Informationen Dritter verlassen, dass wesentliche Informationen für sie nicht in der Akte aufgefunden worden sein sollen. Dies würde, so das Plädoyer der Staatsanwaltschaft, zumindest der juristischen Laiin den Schluss erlauben, dass die Aktenführung nicht korrekt sei. Selbstverständlich, so die Staatsanwaltschaft, dürfe man ein Gericht auch im Rahmen der Meinungsfreiheit kritisieren.


Das Landgericht folgte dem weitgehend, wenn auch widerwillig. Eine Meinung sah man in dem Vorwurf der Manipulation weniger, sondern eine Tatsachenbehauptung.


Der Vorwurf der Aktenmanipulation sei ein weitreichender und zurückzuweisen, dies habe das Gericht durch eine Prüfung der Familienakten so feststellen können. Gleichzeitig argumentierte das Gericht aber auch, warum eine E-Mail, die die Verteidigung im Termin vorgelegt hatte („Anlage 25“), nicht vorher vorgelegt wurde – obgleich diese eigentlich eine von vielen Anlagen der Dienstaufsichtsbeschwerde war, die sich laut Aussage des Landgerichts in der Akte befunden hätte.


Es bleiben nach diesem Erfolg für die Mutter und ihren ehrenamtlichen Verteidiger, Herrn Assessor iur. Michael Langhans, viele Fragen offen. Warum wurde in der ersten Instanz behauptet, dass ein anderes Schreiben doch die Dienstaufsichtsbeschwerde sei? Warum wurde zuerst behauptet, die Mutter habe nie Akteneinsicht genommen und dabei ins blaue Hinein etwas behauptet, obgleich ihre Anwältin und der Verfasser der Dienstaufsichtsbeschwerde Akteneinsicht(en) hatten? Warum wurden die angesprochenen Richterinnen nicht als Zeugen geladen?


Die Entscheidung ist ein wichtiger Erfolg für die entrechtete Mutter im Kampf um das Wohl ihres Kindes. Auch andere Eltern können hieraus Lehren ziehen: Starke Kritik bleibt erlaubt, im Notfall muss man aber Belege erbringen können.


Für die Verteidigung ist letztlich aber bemerkenswert, dass das Landgericht zwar Ausführungen zur Familiensache wiederholt als irrelevant kritisierte und auch blumige Wortwahl nicht benutzt haben wollte. Der mehrfach erhobene Vorwurf der Rechtsbeugung wurde aber nicht zurückgewiesen – anders als der der Aktenmanipulation.

Frankfurt am Main, 21.02.2024

Michael Langhans

Der Verein

Erzengel ist eine engagierte Interessenvertretung zur Wahrung von Grund- und Menschenrechten insbesondere in familienrechtlichen Verfahren. Wir stehen für die Menschen ein. Und kümmern uns.

Gegründet 2022 versammelt der Verein Betroffene, aber auch Fachleute verschiedener Professionen. Durch das klare Bekenntnis zur verfassungsgemäßen Ordnung und den Menschenrechten setzt der Verein dort an, wo andere Versagen: Konkret, vor Ort, bei den Problemen und Menschen.

Mehr Informationen

Mehr Informationen erhalten Sie unter Tel. 015678/108665

michael.Langhans@erzengel.help

Michael Langhans ist Volljurist, langjähriger Experte in Sorgerechtsstreitigkeiten und Menschenrechtsaktivist. Er leitet den Verein

Unsere Erfolge:

Kategorien
Politik

Kinderschutz: Expertenrunde Baden-Württemberg

Im Kinderschutz ist viel Nachholbedarf: Familienschutz ist Kinderschutz, und viele sehen das nicht. Die FDP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg erkennt die Probleme und sieht hin. Deshalb durfte heute eine Expertenrunde vor den federführenden Liberalen Dennis Birnstock und Nico Weinmann Probleme im Kinderschutz in Baden-Württemberg benennen. Unser Vorstand Michael Langhans war mittendrin für den Kinderschutz und schaffte es durchaus, einige Eurer Anliegen, vorallem aber die Erfahrungen unserer Beratungshotline, anzubringen.

Links Nico Weinmann, rechts Dennis Birnstock , 2. von links unser Vorstand neben einem Vertreter der Polizeigewerkschaft und einem Vertreter eines Jugendhilfeträgers – tolles, konstruktives Team!

Ausgangspunkt war nicht zuletzt der Skandal in Tübingen, der auch unseren Verein zu einer Plakataktion veranlasst hatte:

Auf Basis dieser negativen Entwicklungen hatte die FDP in Baden-Württemberg eine sogenannte große Anfrage formuliert, deren Antworten eher dürftig ausgefallen waren.

Heute trafen sich daher in der Landtagsfraktion der FDP Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Psychologie, Kinder- und Jugendhilfe, Polizei und Rechtswissenschaften, um mit den beiden engagierten FDPlern Nico Weinmann und Dennis Birnstock die aus ihrer Sicht dringenden Probleme im Kinderschutz auch aus datenschutzrechtlicher Sicht, vorallem aber aus Praktikersicht vorzustellen.

Gelungener Austausch

Es war ein gelungener Austauch, in dem die unterschiedlichen Professionen zu Wort kamen und durchaus kritische Worte an gängigen Praxen der Realität geäußert wurden.

Unser Vorstand kritisierte vorallem, dass viele Richter und Jugendamtsmitarbeiter in Fachfragen überfordert scheinen, dann aber auch nicht wüssten wer ihnen wie helfen kann. Hier wurde zum Beispiel der Erfolg unserer Hilfehotline angesprochen, die Müttern und Väter einfache Kontaktaufnahmen ermöglicht. Solche Instrumente würden auch den sogenannten Fachkräften helfen, soweit diese ihre eigenen Versäumnisse erkennen können und wollen. Es wurden auch datenschutzrechtliche Barrieren diskutiert, wobei unser Vorstand die Auffassung vertrat, dass es am Wollen, nicht am Können liegt, die vorhandenen Instrumente einzusetzen. Als Beispiel benannte er die unlängst in diversen Bundesländern geäußerten „fehlenden Mittel“ gegen Umgangsboykotte – und verwies darauf, dass drastische Möglichkeiten wie Ordnungshaft oder Umplatzierung zu selten genutzt werden.

Nicht mehr neue Gesetze, konsequentes und fachlich hochwertiges Nutzen bestehender Mittel ist gefragt

Michael Langhans, Volljurist und Vorstand Verein Erzengel

Die Möglichkeiten sind – mit wenigen Stellschrauben – vorhanden. Es braucht weniger neue Gesetze und Impulse als konkrete Verbesserungswilligkeit bei den Behörden und Gerichten. Maßstäbe, die man an Eltern anlegt, sollte man auch an Pflegefamilien und Kinderheime anlegen. Das erfolgt aber nicht.

Danke Dennis Birnstock und Nico Weinmann dafür, dass Sie beide dieses so wichtige Thema nicht einfach „so“ stehen lassen.

Kategorien
Verein

Neuerungen 2024

Liebe Mitglieder, für 2024 stehen einige Neuerungen an. Daher bitte ich alle, die dies noch nicht getan haben, sich in das interne Vereinstool anzumelden (ggf. Passwort zusenden) und in der Abteilung Verein – Allgemeines Mitglied zu werden. Dort werden alle Neuigkeiten ab sofort diskutiert werden.

Das interne Tool ist sicher und datenschutzkonform. Dort können also alle Diskussionen geführt werden, die nicht für jedermann sind.
Die weiteren Abteilungen werden wohl umgestaltet. Es hat sich m.E. bisher als unpraktikabel erwiesen, soviele Abteilungen und Projekte zu haben. Dies wird in den nächsten Tagen passieren. Stay tuned, würde ich daher sagen.

Fragen und Co. bitte per Vereins-Whatsapp oder eMail an uns. Danke.

Kategorien
Verein

Sisyphos, der Mensch, die Arbeit und Erfolge

Der Kampf für das Wohl von Kindern in Sorgerechtsgelegenheiten ist ein langwieriges Unterfangen, ein zähes Ringen und selbst bei Erfolgen ändert sich die Anzahl des zu beseitigenden Unrechts nicht wesentlich. Deshalb erinnert mich unsere Vereinsarbeit ein wenig an Sisyphos bzw. die sprichwörtliche Sisyphos-Arbeit.

Sisyphos-Arbeit

In der griechischen Mythologie war Sisyphos der König von Korinth ähnlich wie Odysseus schlau und gerissen, dafür aber auch frevelhaft. Er war weise und unter ihm gedieh und wuchs Korinth.

Er zog den Zorn der Götter auf sich, und als es für ihn an der Zeit war, in den Hades, die Unterwelt zu gehen, gelang ihm das unmögliche: Den Todesgott Thanatos zu fesseln und so seinem ewigen Ableben zu entgehen. Das ließen die Götter freilich nicht auf sich sitzen und befreiten Thanatos. Doch Sisyphos schafft es erneut, die Götter zu überlisten, er verbot seiner Frau für ihn die vorgeschriebenen Todesrituale auszuführen. Und ohne diese war ein Weg in den Hades unmöglich, der Todesgott war erneut geschlagen.

Doch am Ende erhielt er seine Strafe, die nach ihm benannte Sisyphos-Arbeit: Er musste bis in die Unendlichkeit jeden Tag einen unglaublich großen und schweren, runden Stein, einen sehr hohen Berg hinauf rollen. Und jedesmal, kurz vor dem Gipfel, rollte dieser wieder hinunter, so dass er erneut beginnen musste. Dabei ist die eigentliche Strafe nicht die schwere körperliche Arbeit, sondern deren Sinnlosigkeit.

Ist Sorgerechtsarbeit Siysphos-Arbeit

Diese Frage darf ich mit einem klaren nein beantworten. Zwar fühlt man sich bisweilen ob der ewigen Wiederholungen und immer selbe Fehler an eine solche sinnlose Arbeit erinnert, aber das wiederholen der Argumente gehört zum Heilungsprozess. Eltern müssen insoweit durchhalten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, denn den „Felsen“ zu früh loslassen lässt diesen nur den Berg hinunterrollen.

Albert Camus „Der Mythos des Sisyphos“

In seinem Essay der „Der Mythos des Sisyphos“ klassifiziert Camus drei Stufen, wie man mit der Absurdität umgeht. Dabei ist für ihn Absurdität das menschliche Leben per se.

„Das Absurde besteht in dem Spannungsverhältnis zwischen der Sinnwidrigkeit der Welt einerseits und der Sehnsucht des Menschen nach einem Sinn bzw. sinnvollem Handeln. Welche Konsequenzen sind aus dieser Situation „ohne Hoffnung“ zu ziehen?“

Der Mythos des Sisyphos, zitiert nach Wikipedia

Die drei Entwicklungsansätze sind daher die folgenden:

  1. ihre Erkenntnis
  2. ihre Annahme
  3. die aufbegehrende Revolte

In der Revolte gegen das Absurde, als Reaktion auf das Annehmen der Absurdität, kann sich der „absurde Mensch“ selbst verwirklichen und zur Freiheit finden. Dem eigentlichen Grund der Absurdität, dem Tod, kann allerdings auch Camus nicht entfliehen:“Ce qui reste, c’est un destin dont seule l’issue est fatale. En dehors de cette unique fatalité de la mort, tout, joie ou bonheur, est liberté. Un monde demeure dont l’homme est le seul maître.”

(„Was bleibt, ist ein Schicksal, bei dem allein der Ausgang fatal ist. Außer dieser einzigen Unabwendbarkeit des Todes ist alles, sei es Freude oder Glück, Freiheit. Es bleibt eine Welt, deren alleiniger Herr der Mensch ist.“)

Der Mythos des Sisyphos, zitiert nach Wikipedia

Dabei, so Camus, ähnelt der Mensch dem Sisyphos, allerdings mit einer anderen, überraschenderen Erkenntnis:

Camus vergleicht das Leben mit dem des Sisyphos

Darin gleicht der Mensch nach Camus’ Interpretation der mythologischen Figur des Sisyphos, dessen Tun gerade in seiner äußersten und beharrlichen Sinnlosigkeit als Selbstverwirklichung erscheint:

„Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. […] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verachtenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr [recte: den Herrn] seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart überzeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschlichen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, daß die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein. […] Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder [recte: jedes] Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“

Der Mythos des Sisyphos, zitiert nach Wikipedia

Das Schicksal gehört dem, der es annimmt. Egal wie schwer die Aufgabe sein mag, „der Fels ist seine Sache“.

Wenn Sisyphos-Arbeit den Gipfel erklimmt

Und immer wieder haben wir dann, aus diesem angenommenen Kampf, Erfolge und Ergebnisse.

Einen davon möchte ich mit Euch im O-Ton teilen:

417 Tage und 6 Stunden ohne Kontakt zur eigenenTochter, rechtswidrig und fachlich falsch, aber so vom Willen der Macht, der vielleicht mächtigen und falschen, getragen. 417 Tage voller Kampf, Niederlagen, Stürzen und Aufstehen, frei nach „Batman Begins“.

Warum fallen wir?

Und warum fallen wir, Sir? Damit wir lernen können, uns wieder aufzurappeln.

zitat nach Christopher Nolans „Batman Begins

Daher ist ein großer Teil unserer Arbeit nicht rechtlicher oder politischer Natur, sondern den Menschen die Hoffnung zu geben, dass es ein Morgen gibt, dass man den Gipfel erreicht und ihnen, wenn sie stolpern, die Hand zu reichen – bis in dieser Hand das eigene Kind ist und damit unsere Arbeit nicht mehr benötigt ist.

(Bilder: AI Generated via Pixlr)

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner